Große Namen des Lebensmitteleinzelhandels wie Aldi, Lidl und Edeka haben Mitte letzten Jahres eine Erklärung zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung unterzeichnet. Doch was genau heißt das für die Lieferanten dieser Ketten und wie weit kann der Trend „Umweltfreundlichkeit“ für Erzeuger, Produzenten und Händler gehen? Keelings Knowledge hat sich dieses Problem etwas genauer angeschaut.
Schätzungen des Thünen-Instituts zufolge, können ca. die Hälfte von Lebensmittelabfällen vermieden werden. Eine Taktik die Haltbarkeit der Frischeprodukte zu verlängern und somit die Lebensmittelabfälle in Haushalten zu reduzieren ist es Zeit und Geld in Verpackungsinnovationen zu investieren. Zeit und Geld, die viele Unternehmen in der heutigen Situation nicht haben. Außerdem geht der Konsumtrend der Umweltfreundlichkeit momentan eher Richtung „weniger Plastik“ als „weniger Abfall“. Abfall ist und bleibt Abfall – aus den Augen aus dem Sinn. Trotzdem bleibt er ein Problem für viele. Das Problem von Verpackungen ist nicht nur das Plastik, sondern der extra Müll der entsorgt werden muss. Laut BUND sind 2019 rund 5,2 millionen Tonnen Kunststoff-Abfälle in Haushalten und Gewerbe angefallen. Rund 60% davon wird „energetisch verwertet“, oder simpel ausgedrückt: verbrannt. Zwar kann in Müllverbrennungsanlagen Energie damit erzeugt werden, es werden aber auch viele Giftstoffe und Kohlendioxid damit freigesetzt. Diese einmalige Form von „Recycling“ ist also nicht ganz so umweltfreundlich wie sich der Otto-Normalverbraucher vorstellt. Insgesamt werden nur 17% des Kunststoff-Abfalls nachvollziehbar in deutschen Anlagen recycelt, vieles geht ins Ausland.
Wachsender Trend: Unverpackt. Es gibt sie immer mehr: Verpackungslose Ware im Einzelhandel. Läden, welche komplett auf Plastik und Verpackungen verzichten, erscheinen immer mehr auf der Landkarte. Generell eine gute Idee! Der Kunde fühlt sich umweltbewusst und hat die genaue Menge an Frischeprodukten gekauft, welche gebraucht wird. Somit also auch weniger Bio- und Plastikabfall. Hört sich für den Verbraucher und die Umwelt super an. Allerdings nicht für die Geldbörse des Produzenten und Händlers. Verpackungen heißen oft, dass der Verbraucher gezwungenermaßen mehr Ware kauft und somit mehr zahlt. Die übrig gebliebene Ware und Verpackung landet – trotz potenziell längerer Haltbarkeit – oft im Müll.
Dann doch lieber auf Pappe oder Papier zurückgreifen? Die Papierproduktion nutzt mittlerweile über 76% Altpapier (Umweltbundesamt, 2018) und ist, dank neuer Technologien, energieeffizienter und umweltfreundlicher als je zuvor. Leider gibt es auch eine Schattenseite bei der Nutzung von Altpapier – vorallem für die Obst- und Gemüseindustrie: Es gelangen immer mehr unerwünschte Schadstoffe in das Papier, welches die Nutzung bei Frischwaren riskant machen kann. Dabei handelt es sich um Chemikalien aus Druckfarben und Klebstoffresten, welche in der Produktion nur schwer herausgelöst werden können.
Immer mehr Obst und Gemüse mit „Schönheitsfehlern“ wird mittlerweile vom Einzelhandel und auch vom Kunden akzeptiert – ein Vorteil für die Händler und eine große Reduzierung von Abfall. Leider bleibt bei den Händlern ungenießbare Ware wie verfaultes oder nicht reifes Obst oder Gemüse nicht aus und es müssen Alternativen gefunden werden. Wohin mit dem Abfall? Viele Erzeuger haben den Vorteil, dass Abfall wieder aufs Feld gebracht werden kann. Dies verringert nicht nur die Nutzung von potenziell umweltschädlichen Düngemitteln, sondern lässt auch Gentechnik-Gegner aufatmen. Leider hat nicht jedes Unternehmen diesen Luxus. Hier helfen dann große Kompostanlagen, der örtliche Bauer oder Biogasanlagen gerne aus.
Ein wahrer Teufelskreis für Endverbraucher und Händler sogleich. Wir überlassen Ihnen diese schweren Entscheidungen ungerne, aber können einige Stunden ruhigen Schlaf mit Verpackungs und Abfallmanagement zurückgeben. Unser umfangreiches Produktionsmodul und effiziente Lagerverwaltung in KBS managed einen nachhaltigen Einkauf mit weniger Abfall. Zudem wird eine Registrierung aller Verpackungsmaterialien geboten und die Verpackungssteuer kann als Komponente in unser Kostenberechnungsmodul aufgenommen werden. Keelings Knowledge ERP „KBS“ setzt auf eine Komplettlösung spezialisiert auf die Obst- und Gemüseindustrie.