Die Europäische Kommission beschließt regelmäßig neue Verordnungen oder schafft Alte ab. Doch welche Neuerungen gibt es, die auf die Lebensmittelbranche Einfluss nehmen?
Ab dem 01. Januar 2023 tritt die neue Agrarreform der EU in Kraft, die einige Veränderungen hinsichtlich Landwirtschaftlicher Förderungen mit sich bringt. Neu ist unteranderem, dass nun ein Nachweis vorgelegt werden muss, dass aktiv ein landwirtschaftlicher Betrieb bewirtschaftet wird. Die wichtigste Neuerung sind allerdings die Öko-Regelungen welche 23% der Mittel aus der sogenannten 1. Säule binden. Im Rahmen dieser werden freiwillig erbrachte Umweltleistungen gesondert gefördert. Diese Freiwillig erbrachten Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen sollen wie folgt ausgeglichen werden:
- Statt Basisprämie mit Cross Compliance-Grundanforderungen (173 €/ha) künftig Einkommensgrundstützung als neue, erweiterte Konditionalität mit 156 €/ha
- Statt Greening mit 85 €/ha samt Erhalt von Dauergrünland, Anbaudiversifizierung und Ökologischen Vorrangflächen künftig Öko-Regelungen Klimaschutzmaßnahmen, honoriert mit gerade mal 65 €/ha
- Junglandwirte bekommen statt bisher 44€/ha künftig 115€/ha und die Umverteilungsprämie liegt statt bisher 50 und 30 €/ha künftig bei 69 und 41€/pro ha.
Eine weitere Verordnung die im Januar 2023 in Kraft tritt, ist die 2023/5 Verordnung. Diese besagt, dass das EU weite Verwenden von teilentfettetem Pulver der Acheta domestica (der heimischen Grille) in Lebensmitteln ab dem 24. Januar zugelassen ist. Bislang wurden in der EU 4 Insekten als neuartige Lebensmittel zugelassen. Die sogenannten neuartigen Lebensmittel sind Lebensmittelzutaten, die vor dem 15. Mai 1997 in der EU nicht in nennenswertem Umfang für den menschlichen Verzehr verwendet wurden. Zu den bisher zugelassenen Insekten gehört der 2021 zugelassene gelbe Mehlwurm, gefolgt mit der Wanderheuschrecke, dem Buffalo Wurm, der Hausgrille und nun teilweise entfettetem Pulver aus der Hausgrille.
Bis Insekten jedoch in unseren Lebensmitteln wie etwa Backwaren oder Fertigprodukten regelmäßige Verwendung finden, wird einige Zeit vergehen. Sie werden derzeit nicht in großem Umfang angeboten und sind daher teure Rohstoffe. Zukünftig werden Insekten allerdings eine große Rolle spielen. Durch Ihren sehr hohen Proteingehalt, stellen Sie eine mögliche Alternative für Fleisch und Fisch dar. Als Proteinlieferanten übertreffen Sie sogar Nüsse, Hülsenfrüchte und Getreide. Aber nicht nur Ihr hoher Proteingehalt spricht für Ihre Verwendung. Sie beinhalten viele für den Menschen wichtigen Nährstoffe wie wertvolle Omega-3 und 6-Fettsäuren. Des Weiteren glänzen Sie durch Ihre gute Ökobilanz. Insekten benötigen weitaus weniger Platz, Wasser, Nahrungsmittel und verursachen weniger Treibhausgasemissionen als bei der herkömmlichen Fleischzucht. Die Welternährungsorganisation FAO sagt, dass die Viehzucht etwa 18% des weltweiten Treibhausgasausstoßes verantwortet. Insekten verursachen vergleichsweise 100-mal weniger C02 Ausstoß in der Produktion.
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